Ich habe "Die Zukunft in der Tasche" nun fertiggelesen und finde, dass das Buch viel zu schnell aus war. Die Schilderungen der Streitereien, Parteien und Strömungen innerhalb und zwischen den deutschen SF-Fanclubs und -Buchclubs waren sehr erheiternd (wie "biased" die Darstellungen sind, kann ich natürlich nicht beurteilen). Ich habe außerdem erst durch diese Lektüre realisiert, dass die Produktion von Fan Fiction - zumindest in Deutschland, aber sicher auch anderswo - von Anfang an ein integraler Bestandteil des Science Fiction-Fandoms war.
Nun lese ich Gene Roddenberrys Biographie "Star Trek Creator" weiter, aber schon mit weniger Genuss - einerseits beeindruckend durch die Detailfülle, andererseits genau dadurch ein wenig erschlagend. Muss man z.B. wirklich wissen, dass "Papa" (so wird Eugene Sr. im Buch genannt) den Buben immer nur das Geld für den Bus zur Schule, aber nicht für die Rückfahrt gegeben hat? Im Moment lese ich gerade die Schilderungen von Roddenberrys Militärzeit, daher auch der Titel dieses Postings.
Weblog zu meiner Diplomarbeit "Deutschsprachige Star Trek-Fan Fiction. Genre, Kanäle, Motive", die ich im März 2013 am Institut für Germanistik der Universität Wien fertiggestellt habe
Freitag, 19. Dezember 2008
Majel Barrett verstorben
Majel Barrett Roddenberry - Witwe des Star Trek-Erfinders Gene Roddenberry, Number One, Christine Chapel, Lwaxana Troi, Computerstimme - ist gestern an Leukämie verstorben. Berichte u.a. in Entertainment Weekly, Wired, Los Angeles Times, Treknews, Mercury News.
Montag, 15. Dezember 2008
SF-Fandom in Deutschland
Habe mir das hierblogs bereits erwähnte "Zukunft in der Tasche" über die Anfänge des Science Fiction-Fandom in der Bundesrepublik Deutschland gekauft und lese es mit großem Interesse. Bisher z.B. Geschichte der Romanreihen wie Utopia und Gründung des ersten Science Fiction-Fanklubs.
Sonntag, 14. Dezember 2008
Star Trek Creator
Ich habe gerade angefangen, die autorisierte Biographie von Gene Roddenberry, "Star Trek Creator" von David Alexander, zu lesen, weil ich mir davon gute Einblicke ins Star Trek-Fandom für mein einleitendes Kapitel erhoffe. Im Vorwort bedankt sich der Autor auch bei berühmten Fans wie Bjo Trimble, also hoffe ich, dass da auch einiges eingeflossen ist.
Donnerstag, 11. Dezember 2008
"the strange but gentle Vulcan"
Heute habe ich zu meinem großen Vergnügen mit der Lektüre der K/S-Geschichte "A gift beyond price" von Gloria Fry (ScoTpress 1991) begonnen. Ist zwar in englischer Sprache und damit außerhalb meines unmittelbaren Themenbereichs gelegen, hat mir aber einen guten Eindruck von Fan Fiction vermittelt. Bei etlichen Stellen musste ich sehr schmunzeln - zum Beispiel: "Rand stared at the bony, blue-clad back of the First Officer and sighed with relief. Like all the women on board, she was fascinated and strongly attracted to the strange but gentle Vulcan. They all spoke of him with such respect, but beneath it was a powerful sexual attraction". Tja, der gute Spock war halt schon immer ein Schatzi.
Update 14. Dezember: Nachdem ich die Lektüre abgeschlossen habe, bin ich ein klein wenig enttäuscht, weil ich mir etwas anderes erwartet hatte - die Geschichte erinnert mich ein wenig an Akte X, wo wir Fans Staffel und Staffel warteten, dass Scully und Mulder einander endlich küssen. Darauf habe ich hier auch gewartet, und es gab meiner Meinung nach sehr viele gelungene Andeutungen, aber zum Schluss sind Kirk und Spock immer noch seeehr gute Freunde, und die Andeutungen gingen alle ins Leere, während die supertolle Freundschaft auf nahezu kitschige Art gepriesen wird.
Update 14. Dezember: Nachdem ich die Lektüre abgeschlossen habe, bin ich ein klein wenig enttäuscht, weil ich mir etwas anderes erwartet hatte - die Geschichte erinnert mich ein wenig an Akte X, wo wir Fans Staffel und Staffel warteten, dass Scully und Mulder einander endlich küssen. Darauf habe ich hier auch gewartet, und es gab meiner Meinung nach sehr viele gelungene Andeutungen, aber zum Schluss sind Kirk und Spock immer noch seeehr gute Freunde, und die Andeutungen gingen alle ins Leere, während die supertolle Freundschaft auf nahezu kitschige Art gepriesen wird.
Science Fiction unter der Budel
Zufällige Funde mag ich besonders: Mein Kollege hat mir das Buch "Heimliche Leser in der DDR. Kontrolle und Verbreitung unerlaubter Literatur", herausgegeben von Siegfried Lokatis und Ingrid Sonntag, zum Anschauen hergelegt, und da hab ich entdeckt, dass das letzte Kapitel die Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen Egbert Pietsch, Karlheinz Steinmüller und Siegfried Lokatis über "Science Fiction und Schallplatten - unter dem Ladentisch und über die Grenze" ist.
Vgl. Bericht von Berthold Petzinna über die dem Buch zugrundeliegende Tagung auf H-Soz-u-Kult.
Vgl. Bericht von Berthold Petzinna über die dem Buch zugrundeliegende Tagung auf H-Soz-u-Kult.
Über "die süße Idiotie des Fandoms"...
...schreibt Franz Rottensteiner in seiner Kolumne "Granteleien eines alten SF-Dinosauriers" auf literra.de vom 21. Jänner 2008.
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Neuerscheinung: Zukunft in der Tasche
Rainer Eisfeld: Die Zukunft in der Tasche. Science Fiction und SF-Fandom in der Bundesrepublik - die Pionierjahre 1955 - 1960. 2., durchges. Aufl. Dieter von Reeken 2008, ISBN 978-3-940679-11-6, 25 €
Why Heather can write
Ich lese gerade Henry Jenkins' 2006 erschienenes Buch "Convergence Culture. When old and new media collide". Es enthält einen spannenden Aufsatz mit dem Titel "Why Heather can write. Media literacy and the Harry Potter wars", in dem Jenkins unter anderem die Plattform Daily Prophet vorstellt, die von der damals dreizehnjährigen Heather Lawver begründet wurde und noch immer geleitet wird. Diese fiktive Schulzeitung von Hogwarts wird von Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Welt geschrieben. Der Schwerpunkt des Textes liegt auf dem Spannungsfeld zwischen dem Recht der Fans auf individuellen Ausdruck in ihren Texten und den urheberrechtlichen Interessen der Filmfirmen. Mein Lieblingssatz daraus: "Just as we would not traditionally assume that someone is literate if they can read but not write, we should not assume that someone possesses media literacy if they can consume but not express themselves".
Von TPol_Slash bis KirkSpockFriendsForever
Ich habe heute etliche Fan Fiction- bzw. Fanzines-Listen abonniert - die meisten sind zwar englisch und fallen damit als Grundlage für meine Untersuchung von Primärliteratur aus, aber als Hintergrund sind sie sicher interessant: Bajorarama (DS9 Fan Fic), TrekZinesCentral ("for anyone interested in Star Trek fanzines. Whether you're a reader, writer, publisher, or artist already involved in the world of Star Trek 'zines' or just an interested fan wanting to find out more about them, this is the place to be"), KirkSpockFriendsForever ("for fans of Original Star Trek's Kirk and Spock (or Nimoy and Shatner) who don't like slash"), TPol_Slash ("a group dedicated to Fem Slash involving Sub Commander T'Pol of the show Enterprise"). Auf germanks, einer (derzeit etwas eingeschlafenen) Gruppe für deutschsprachigen K/S-Slash, bin ich schon seit 2006 subskribiert.
Montag, 8. Dezember 2008
Administratives
Nach einem ersten Gespräch mit meinem Betreuer am Dienstag habe ich am Donnerstag die nötigen Formulare beim Studienservicecenter der philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät [vom Betreuer unterzeichnete "Anmeldung des Themas und der Betreuung der Diplom- od Magisterarbeit" in dreifacher Ausfertigung, von mir unterschriebene "Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis" und Nachweis, das Thema elektronisch beim Studienprogrammleiter für Deutsche Philologie gemeldet zu haben] abgegeben und hoffe nun nur mehr, dass "der/die Studienpräses" [im Moment tatsächlich die Studienpräses] nicht noch etwas dagegen einzuwenden hat. In eineinhalb Wochen sind Thema und Betreuer dann hoffentlich endgültig abgesegnet.
Montag, 1. Dezember 2008
Henry Jenkins bloggt
Henry Jenkins, der Autor von Büchern wie "Textual Poachers: Television Fans and Participatory Culture" und "Fans, Bloggers and Gamers: Exploring Participatory Culture", bloggt unter dem Titel "Confessions of an Aca-Fan" auf henryjenkins.org. Jenkins ist Direktor des Comparative Media Studies Program am MIT und hat die Peter de Florez-Professur für Geisteswissenschaften inne. Ab kommenden Jahr wird er an der University of Southern California tätig sein. "Mr. Jenkins was one of the first scholars to write about Star Trek fans and about video games", schrieb der Chronicle of Higher Education am 18. November.
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